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Gedanken aus der Gateway-Mailingsliste (Teil 2)


Organisation / Vorank|ndigung

Soll man sein geplantes Vorhaben vorher ank|ndigen ? Ich fdnde es einerseits fair, Mitmenschen die Chance zu geben, Fragen stellen zu kvnne. Im idealen Falle kann man einem Teil seines Umfeldes ansatzweise vermitteln, wie man als Suiziddr denkt und "lebt". Oft beklagen wir uns ja |ber zu wenig Verstdndnis uns gegen|ber. Wie soll sich das dndern, wenn wir alle unseren Suizidplan geheim halten und schon tot sind, wenn andere anfangen, sich zu fragen, was wohl in uns vorgegangen sei ? Andererseits lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen und auf Diskussionen diesbez|glich nicht ein. Von daher wird den erfolglosen Missionaren des Lebens zeitlebens das Gef|hl im Magen sitzen, mich nicht "retten" gekonnt zu haben, und gar mitschuldig an meinem Tod zu sein. So einer schddlichen Fehlinterpretation mochte ich auf keinen Fall Anlass geben. Aber was dagegen tun ?

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Organisation / Vorank|ndigung

Ich halte es nicht f|r mvglich, Verstdndnis zu erreichen. Jemand, der nicht selbst suiziddr ist, wird diese Stimmung nie nachvollziehen kvnnen, wenn man nicht eben in die rational erfahrbare Kerbe von "Ich bin 120 Jahre alt, leide unertrdgliche Schmerzen und will nicht noch zwei Jahre dahinvegetieren" schldgt. Was man allerdings tun kann (leicht gesagt...), ist daf|r zu sorgen, dass niemand |berrascht und verwundert sein d|rfte (wenn man schon einen gescheiterten Versuch hinter sich hat, hat man's da leicht). Aber nat|rlich wird dann schliesslich doch wieder jedermann/frau ersch|ttert sein, denn ernsthaft wagt man sich an den Gedanken, der Mitmensch kvnnte sich absentieren, nun mal nicht heran... (http://literatur.freepage.de/peregrin/suizid.html)

Sich von den Menschen so weit wie mvglich fernhalten. Niemand kann "retten", also besteht kein Anlass, jemanden heranzulassen. Das ist nat|rlich viel leichter gesagt als getan, aber vielleicht ehrlicher, als den lieben, angepassten Ndchsten zu spielen und dann eines Tages weg zusein...

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Organisation / Vorank|ndigung

> Soll man sein geplantes Vorhaben vorher ank|ndigen ?
Himmel, nein. Zumindest nichts Konkretes - ein paar Andeutungen hier und da vielleicht bei _sehr_ guten Freunden, von denen man weiss, dass sie dicht halten und Dir Deine Freiheit zugestehen. Viele sind es nicht, von denen ich das behaupten kann.

Wenn ich ihn [den Suizidplan] offenlege, wird nur noch alles viel schlimmer... Dndern wird sich in dieser grvsstenteils aus Zombies bestehenden Gesellschaft sowieso nichts mehr (naja, vielleicht durch Gentechnik) - in der Hinsicht habe ich schon alle Hoffnungen aufgegeben. Gibt's eigentlich ein Emoticon f|r Resignation? Wdre mein Favorit.

> Ich fdnde es einerseits fair, Mitmenschen die Chance zu geben,
> Fragen stellen zu kvnne.
Du kennst tatsdchlich Leute, die daran Interesse haben _und_ die |ber die Antworten auf ihre Fragen wirklich nachddchten/ sie akzep- tierten?

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Organisation / Abschiedsbrief

Abschiedsschreiben: Ein endloses Thema, das hier auch nicht unbedingt ausufernd diskutiert werden sollte. Die Fragen hierzu lassen sich auf drei begrenzen:
- \berhaupt einen schreiben ?
- Wenn ja, an wen ?
- Wenn ja, was ?

Im momentanen Zeitpunkt meiner \berlegungen beantworte ich die Fragen so:
- Ja, man sollte einen schreiben, schon allein deshalb, damit die lebensgeile Gesellschaft den eigenen Suizid nicht als solchen vertuschen kann (wie sie es doch allzugerne tut).
- Man sollte die letzten Worte an den/die richten, dem/denen man am ehesten ein Bed|rfnis zu schreiben hat (Eltern, Presse, Bundeskanzler etc.).
- Der Inhalt sollte so kurz wie mvglich, aber so lang wie nvtig sein.

Mein Entwurf zZ.: "Entschuldigung. Danke. [Unterschrift]" (an die Eltern). Was haltet ihr davon ?

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Organisation / Abschiedsbrief

Meine Meinung: was "die Gesellschaft" nachher aus meinem Tod macht, soll nicht mein Problem sein; es wird nichts dndern, ob ich als tragischer Selbstmord oder kurzzeitige Verkehrsbehinderung in die Lokalmeldungen gerate. Die Hinterbliebenen (Freunde, Familie, was immer) haben freilich das Recht, zu wissen, welches Kennwort mein Sparbuch hat oder welche Rechnungen noch offen sind. Letzte persvnliche Worte aber dienen, denke ich, vor allem der eigenen Gewissensberuhigung. Soll Vater, Frau, Freund wirklich Trost darin finden, dass neben der Leiche ein Zettel "Du kannst nichts daf|r, tut mir leid" sagt? Freilich gibt es das Bed|rfnis, "auf Wiedersehen" zu sagen, aber ein Abschiedswort sollte den Angesprochenen doch erreichen, ehe man die Reise antritt. Leider...

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Organisation / Abschiedsbrief

> Mein Entwurf zZ.: "Entschuldigung. Danke. [Unterschrift]" (an die
> Eltern). Was haltet ihr davon ?
F|r verzweifelte Eltern, die nach den Gr|nden Deines Todes suchen und dabei wahrscheinlich kaum Sinn f|r das eher Feine hinter diesen Worten haben, wird ein solcher Abschiedsbrief wohl lediglich Anlass daf|r sein, in das Standardverhalten bei Suizid, ndmlich der Suche nach Schuld bei sich selbst, zur|ckfallen. So ehrlich ein solcher Ab- schiedsbrief auch gemeint ist, aufgenommen wird er in einem irrationa- len Zustand und erreicht deshalb kaum seine Intentionen. Meinen Abschiedsbrief (sollte ich denn je einen schreiben, ich bin eigentlich eher f|r einen tragischen Unfall) w|rde ich wohl recht ausf|hrlich gestalten, dabei die meisten meiner Gr|nde anf|hren und versuchen, auf alle Eventualitdten, die meine Eltern dazu bringen kvnnten, die Schuld auf sich oder andere abzuwdlzen, einzugehen. Wdre aber vermutlich dennoch uneffektiv. Vielleicht wdre es auch gut, einfach Klischees zu entsprechen (ver- schmaehte Liebe, 'Das Internet/ Scientology ist schuld!', 'Schopenhauer hat gesagt...' usw.) um wenigstens die Schuldfrage in andere Bahnen zu lenken. Am Besten gefdllt mit noch das in a.s.h. vorgeschlagene 'The holy toothbrush told me so!'. :)

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Organisation / Ort

Der Vollzugsort: Im wesentlichen sehe ich 2 Mvglichkeiten: man wdhlt bewusst einen Ort in der Vffentlichkeit, an dem der Suizid als solcher hvchstwahrscheinlich von anderen wahrgenommen wird (Marktplatz, Shopping-Zentrum). Oder man versucht ein mvglichst unbeobachtetes Pldtzchen zu finden (Zimmer, Wald).

Da ich keinen Protestsuizid plane, scheidet f|r mich ersteres aus (ich denke, der Freitod ist ein erbdrmliches Mittel, sich Gehvr zu verschaffen, das hdtte man wohl besser als Lebender versucht). Dass andere ungefragt zusehen m|ssen, wie ich mir das Hirn rausschiesse, finde ich unverantwortlich. Das junge Mddchen bekommt vielleicht einen Schock f|rs Leben, der Rentner einen Herzinfarkt, der Midlife-Crisis-Mensch einen unreflektierten Nachahmungstrieb. Ich f|r meinen Teil denke, dies muss nicht sein.

Ebensowenig finde ich es besonders angemessen, ein Hotelzimmer mit Geddrmen zu bekleckern. Wenn, sollte man zumindest einen grossz|gigen Betrag f|r die Totalrenovierung hinterlassen. Dennoch tut mir das Zimmermddchen leid, das mich finden wird...

Es verbleiben m.M.n. zwei geeignete Orte: zuhause oder in der Natur. Wenn man so wie ich nicht alleine lebt, liefe ein heimatlicher Suizid darauf hinaus, dass ein Familienangehvriger das Blutbad zuerst entdecken wird und damit sein verbleibendes Leben schwanger gehen muss. Zudem wird das Zimmer, in dem die Tat geschah, auch nach klinisch reiner Sduberung eine Tabuzone bleiben, die stets mit der grausigen Tat assoziiert wird. Von daher scheint mir die freie Natur ein ideales Gebiet zu sein. Meine fl|ssigen Bestandteile versickern voll biologisch in die Mutter Erde zur|ck. Je nach dem wie spdt man meinen Leichnam findet, bin ich auch schon stdrker mit der Natur eins. Ist doch ein netter Gedanke, oder ? Bei "freier Natur" denke ich mehr an ein Waldgebiet als ein offenes Feld. Hier kann man ungestvrter den Akt vollziehen. Unangenehm ist mir der Gedanke, dass eine Familie beim Pilzsammeln ihr kleines Tvchterlein in das Unterholz schickt, wo sie dann einen ganz komischen Riesenschimmelpilz mit Armen und Beinen entdeckt ;) Was haltet ihr von gut sichtbar angebrachten Warnhinweisen rings um den Tatort ("STOP ! 10 Meter links von ihnen habe ich mich umgebracht. Gehen Sie bitte keinesfalls weiter, wenn ihnen der Anblick einer stark deformierten Leiche schlaflose Ndchte bereitet. [Unterschrift]") ?

Vielleicht sch|ttelt ihr den Kopf |ber meine |bergrosse Besorgnis. Einerseits habt ihr ja recht. Viel und arg quaelt(e) uns die Gesellschaft, und kaum hat sie soviel Nachsicht verdient. ABER: Wieso sollte ich (zB. durch den traumatischen Anblick meiner Leiche) einem anderen Menschen das Leben so unertrdglich machen, wie es meines war ?

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Organisation / Ort

Wer nicht eben in den Atlantik springt oder Feuer an sich legt, wird fr|her oder spdter gefunden werden. Da bleibt wohl nur, den dsthetischen Schaden durch a) eine sanfte Methode und b) fr|hes Auffinden (nat|rlich nicht *zu* fr|h...) zu minimieren.

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Organisation / Ort

Wenn das Zimmermddchen und der Hausmeister die Hotelzimmer-Tuer nicht vffnen kvnnen wird vermutlich die Feuerwehr geholt. Und die Feuerwehr ist solche Anblicke sicher gewohnt.

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Organisation / Ort

Ich w|rde dabei tiefes Wasser oder ein Moor bevorzugen, allerdings bleibt dann die Ungewissheit unter den Angehvrigen, ob man denn nun wirklich tot sei oder sich nur abgesetzt hdtte. Eine Mvglichkeit, sich im Stillen auszuknipsen und dennoch von erfah- renen Leuten gefunden zu werden, ist, eine zeitversetzte Nachricht, z.B. via Voice-Modem, an die Polizei abzusetzen.

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Organisation / Ort

Ich habe oder hatte gewisse Hemmungen, es zum Beispiel von der Staumauer einer Talsperre herab zu tun, obwohl das nat|rlich ein idealer Ort ist wenn man sich ertrdnken will. Nachts vollstdndig menschenleer... Aber es ist doch so, dass dort jeden Tag mindesten 10 mal soviel toter Fisch anfdllt, verglichen mit toten Lebensm|den. Also wird sicher niemandem ein unschvner Beigeschmack im Fruehstuecks- kaffee auffallen, oder? Im Moor zu sterben ist absolut inhuman, das muss man sich nicht antun. Ausser nat|rlich, man macht es mit der Flinte, und das Moor dient nur zum Reste beseitigen.

[Nachricht via Voice-Modem]
Wenn man es so hinbekommt, dass die zeitversetzte Nachricht an die Polizei nicht mehr zurueckholbar ist (z.B. einfach einen Brief am Samstag nachmittag in den Briefkasten werfen), dann ist dass auch eine Ermutigung, nicht im letzten Moment zu kneifen, denn es w|rde am Montag nachmittag eine kleine Fahndung beginnen...

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Organisation / Ort

So traumatisch ist der Anblick einer Leiche f|r viele gar nicht; im ersten Moment erweckt sie vielleicht Grausen, aber schon nach kurzer Zeit ist es nur noch ein 'spannendes Erlebnis', das einen f|r einen Moment aus dem Alltagstrott herausgerissen hat und |ber das man be- richten kann.

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Diverse Infos / Literatur / Webseiten

Beim Lesen von '"Ab 18" - zensiert, diskutiert, unterschlagen, Band I', in dem es um Zensur in deutschen und ausldndischen Medien geht, bin ich auf zwei B|cher zum Thema Selbstmord gestossen, die in Deutsch- land (wie so vieles andere; es ist zum Kotzen) indiziert sind - die dort abgedruckten Inhaltsverzeichnisse sind jedenfalls sehr vielver- sprechend.

Das Eine (1987 indiziert) stammt von Constanze Elsner und heisst 'Die Trilogie vom Tod. No. 1. Selbstmord', u.a. wird dort auf verschiedene Methoden eingegangen (in sehr lockerem und humoristischem Ton). Das Zweite (1983 indiziert) nennt sich 'Gebrauchsanleitung zum Selbst- mord' und ist von Claude Guillon und Yves Le Bonniec. Es enthdlt Vielerlei, von Historischem, |ber Philosophisches und Methoden (inkl. deutschen Medikamentenangaben) bis hin zu Juristischem. Beide Titel sind f|r mich sehr interessant, zumal ich bisher nichts Vergleichbares in dieser Richtung gefunden habe, und ich will sie un- bedingt haben. Aufgrund ihres Alters und der Indizierung d|rfte es jedoch schwer sein, da ranzukommem (meine bisherige Suche war erfolg- los). Kennt vielleicht jemand von Euch eines der B|cher oder hat 'ne Idee, wo man sowas noch auftreiben kann?

In erstgenanntem Buch werden auch einige B|cher von Loompanics (http://www.loompanics.com/) aufgezdhlt, die in Deutschland ver- boten sind und beschlagnahmt wurden. Genannter Vertrieb sitzt in Amerika (und wurde dort lt. DejaNews wohl erst im Mdrz von einer Razzia heimgesucht, deshalb weiss ich nicht, ob er derzeit aktiv ist) und verkauft seiner Firmenphilosophie zufolge 'kontroverse und ungewoehnliche' B|cher. Diese Bezeichnung trifft es auch, denn sie bieten neben vielem anderen fast zu jeder illegalen Aktivitdt irgend- welche Anleitungen an. U.a. auch etliche B|cher dazu, wie man Men- schen effektiv tvtet, sei es durch Gewaltanwendung (z.B. The Death Dealer's Manual oder Black Medicine - The Dark Art Of Death) oder durch Vergiftung (z.B. The Poisoner's Handbook oder Silent Death), Waffenbau, Folter, etc. Einfach mal reinschauen. :)

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Diverse Infos / Literatur / Webseiten

Suizid-Verschleierung: Ein User aus dem Fidonetz ist einer interessanten These hinterher. Er glaubt, dass es in der BRD einen Medienkodex gibt, der es nicht erlaubt positive Nahtoderlebnisse/ Suizidversuche (die es ja gibt) zu vervffentlichen. Tatsdchlich gibt es keine Literatur dar|ber ! Ich denke, an dieser These ist was dran. Nebenbei, die einzige Zeitung, die vfters |ber Suizid berichtet ist die BILD ;) - Als Petra Kelly von den GRUENEN, K.Corbain oder Prinz Sowieso sich das Leben nahmen, stand jedesmal die gewdhlte Methode dabei und ein ziemlich genauer Tathergang. Was ldsst sich daraus lernen: Prinzen (mit Jagdschein) erschiessen sich stets erfolgreich mit ihrer Jagdflinte.

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Diverse Infos / Literatur / Webseiten

Ohne abstruse Verschwvrungstheorien a la Akte X zu spinnen, halte ich es f|r immer wahrscheinlicher, dass es in Deutschland eine Art Medienkodex gibt, der die Vervffentlichung von PRO Suizid-Literatur verbietet. Aktuelles Beispiel: In der Talkshow von Pope Fliege erzdhlte ein junger Mann von seinen durchweg positiven Nahtod-Erlebnissen bei einem missgl|ckten Suizid. Die Wiederholung der Sendung am ndchsten Tag in BR3 wurde kurzfristig abgesetzt. Schon Goethe hat f|r seinen Werther und die dadurch ausgelvste Suizidwelle Schelte einstecken m|ssen. Und Astrid Lindgrens Schlussszene in "Br|der Loewenherz" wurde oft als erlvsender Suizid verachtet. Und heutzutage ist es nicht anders. Unter hunderttausend Buchtiteln findet sich kein einziger, der positive Nahtode schildert (unbestreitbar gibt's die ja zur Gen|ge). Sehr, sehr seltsam. IMO ein Abglanz der lebensbesessenen Gesellschaft, die f|r die Arterhaltung auch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit durch Medienzensur mit den F|ssen tritt.

Das Buch von C.Elsner ("Trilogie vom Tod") habe ich -nat|rlich ;) - gelesen. Ich bin durch einen Tip von Ruediger Nehberg, dem freakigen Ueberlebensexperten darauf gestossen. Nehberg bekennt in seinem Survival- Buch, dass er im Falle einer tvdlichen Verwundung einen Suizid f|r legitim hdlt. Du kannst die Indizierung des Buches umgehen, indem du es per Fernleihe |ber eine Universitaetsbibliothek bestellst. Dazu musst du nat|rlich Student o.d. sein. Ich kvnnte das Buch nochmal ausleihen und dir Kopien davon ziehen. Aber IMO lohnt sich das absolut nicht. Das Buch beschreibt recht oberfldchlich Vor- und Nachteile verschiedener Selbsttoetungs- methoden. Die Sachunkenntnis der Autorin ist des vfteren sehr offensichtlich. Sie bespricht alles sehr allgemein und gibt keine konkreten Hinweise. Es wird wirklich keine einzige brauchbare Info gegeben, die nicht schon in der a.s.h. methods-FAQ steht. Wichtig halte ich das Buch nicht wegen seines eigentlichen Inhalts, sondern wegen der bewusst undogmatischen Art, an das Thema heranzugehen. Solche B|cher gibt es kaum. Das dltere Buch von Le Bonniec/Guillon ist auch per Fernleihe bestellbar. Ich habe es nur im franzvsischen Original bekommen, und soweit ich es lesen konnte, enthielt es ebensowenig irgendwelche brauchbaren Infos.

Nach langjdhrigen eigenen Leseerfahrungen bin ich sehr pessimistisch hinsichtlich dem Nutzen von suiziddrer Literatur. Ich habe das Gef|hl, dass man durch Lekt|re Lebenszeit schinden will und den Suizid damit etwas verdrdngt. Ein Patentrezept - sei es f|r den Tod oder das Leben - findet sich in B|chern garantiert nicht !

Apropos B|cher, wenn man unbedingt etwas |ber sein Lieblingshobby lesen mvchte, dann empfehle ich Jean Amery, Hand an sich legen, Klett-Kotta Verlag, um 25 DM. Ein nicht leicht lesbares Buch, aber es hat es in sich. Dem Autor, der spdter selbst eine \berdosis nahm, gelingt es sehr gut den Zustand eines Suiziddrs zu beschreiben. Ich habe eine Menge |ber mich gelernt. Andere fanden das Buch zu trocken und kompliziert.

Von Firmen wie Loompanics halte ich nicht viel. Einmal ist es mir zuwider, wenn jemand mit Mordanleitungen etc. Geld verdient, zum anderen steckt dahinter meist nur heisse Luft. Wer sich f|r halblegale Dinge interessiert, sollte einschldgige Zeitschriften nach Kleinanzeigen absuchen. In "Kowalski" werden zB. einige dubiose Anbieter genannt. Diese bieten zB. gefdlschte Ausweispapiere, F|hrerscheine, Doktortitel, Off- shore-Konten etc. an. ZB. f|r einen "brandheissen Report, wie man in Deutschland eine Waffe bekommt" wird 120 DM verlangt. Lasst die Finger weg, hier in der Liste bekommt ihr es umsonst ! :-)

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Diverse Infos / Literatur / Webseiten

> Im idealen Falle kann man einem Teil seines Umfeldes ansatzweise
> vermitteln, wie man als Suiziddr denkt und "lebt".
Dazu gibt es BTW auch mindestens ein deutsches Buch (Inhalt: gesammel- te Abschiedsbriefe, Name ist mir leider entfallen) - welches in erwar- tungsgemaess vielschichtiger Form dieses Kriterium vorurteilsfrei er- f|llt. Wdre vielleicht ganz nett, sowas zu Geburtstagen und Co. zu verschenken. :-)

Der Autor von 'Silent Death', Uncle Fester, beispielsweise, ist ein recht angesehener Chemiker, der verschiedenen Aussagen in alt.drugs.chemistry zufolge u.a. ein ziemlich gutes Buch ueber Drogensynthese geschrieben hat. Fachwissen ist in diesem Fall also durchaus vorhanden, laesst sich auch mit DejaNews nachpruefen.

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Diverse Infos / Rechtslage

Zitat Lackner, StGB mit Erlduterungen, 17. Auflage, Vor 211 3., Seite 867: "Die Selbsttvtung ist weder grundrechtlich garantiert [...] noch umgekehrt rechtlich verboten und daher auch kein Straftatbestand."

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Diverse Infos / Rechtslage

Selbstmord ist f|r den Selbstmvrder nicht strafbar, eine Ausnahme gilt IMHO f|r Armeeangehoerige (die sind Staatseigentum). Komplizierter ist es f|r eventuelle Helfer

ein "Beitrag [..] im Jahrbuch des Polizeipraesidenten Bochum (1995)" zur prinzipiell liberalen, aber gummiartigen Rechtslage in D sagt:

>>Subject: Selbstmord
>>Newsgroups: de.soc.recht
>>[...]
>>Der Selbstmord stellt sich juristisch als die vorsdtzliche Vernichtung des
>>eigenen Lebens dar. Da Objekt der Tvtung mithin die eigene Person ist, sind
>>versuchter Selbstmord sowie Anstiftung oder Beihilfe zum Selbstmord eines

>>anderen in der deutschen Rechtsordnung straflos. Dies gilt auch f|r die
>>fahrldssige Mitverursachung der Selbsttvtung, so z.B. wenn es durch
>>leichtfertiges Herumliegenlassen einer Schusswaffe zum Selbstmord kommt.
>>
>>Ebenso ist straflos, wenn der den Freitod eines anderen Veranlassende
>>(Anstiftung) oder Fvrdernde (Beihilfe) im Verhdltnis zum Selbstmvrder eine
>>sogenannte Garantenstellung (z.B. aufgrund eines verwandtschaftlichen
>>Verhdltnisses oder einer beruflichen Verpflichtung, wie sie dem Arzt oder
>>Polizeibeamten obliegt) inne hatte. Der zum Freitod entschlossenen Mensch
>>darf dabei jedoch nicht soweit beeinflusst oder manipuliert werden, dass dies
>>zur vvlligen Aufhebung seiner freien Willensbestimmung f|hrt. Das zentrale
>>Merkmal, welches |ber die Straflosigkeit oder Strafbarkeit desjenigen
>>entscheidet, der einem anderen bei oder anldsslich des Selbstmordes Rat oder
>>Hilfe zuteil werden ldsst, ist deshalb das Vorliegen eines ernsthaften und
>>uneingeschrdnkten Willens des Selbstmvrders, freiwillig aus dem Leben zu
>>scheiden.
>>
>>Die freie Willensbestimmung muss dann verneint werden, wenn der Verstorbene
>>aufgrund psychischer Mdngel schuldunfdhig gewesen ist oder
>>wenn es sich um ein Kind oder einen Jugendlichen handelt.
>>
>>Es wird unterstellt, dass psychisch Kranke sowie Kinder und Jugendliche wohl
>>kaum in der Lage sind, eine sittlich eigenverantwortliche Entscheidung |ber
>>die Beendigung des eigenen Lebens zu treffen, weil sie hierbei auch keine
>>vollstdndige Einsicht in die Konsequenz ihres Tun haben kvnnen.
>>
>>An dieser Stelle wird auf die Bedeutung
>>
>>- des unechten Unterlassungsdeliktes (Par. 11 StGB )
>>- der mittelbaren Tdterschaft (Par. 25 Abs. 1 StGB)
>>- und der unterlassene Hilfeleistung (Par. 323 c StGB)
>>
>>hingewiesen, ohne auf die weitere Problematik des schuldhaften Verhaltens
>>hinzuweisen.
>>
>>Der Selbsttvtungsversuch ist als "Ungl|cksfall" i.S.d. Par. 323 c StGB
>>anzusehen, so dass eine Verpflichtung zur Hilfeleistung f|r jedermann
>>besteht.

Der letzte Satz relativiert das vorher gesagte wieder, ndmlich dass einem "gesunden" Erwachsenen das Recht zum Freitod im Prinzip zugestanden wird.

Das Problem ist dabei, dass die Aussage "Der Selbstmvrder ist/war psychisch gesund und somit in der Lage, eigenverantwortlich die entsprechende Entscheidung zu treffen" von jedem "Sachverstdndigen", den das Gericht hinzuziehen wird, als sich selbst widersprechender Unfug bezeichnet werden wird, falls nicht der Selbstmvrder extreme und spektakuldre Gr|nde hatte.

Bezeichnend ist auch folgendes: auf der Homepage dieses Psych-Doktors Dormann (http://members.aol.com/suicidepsy/home.html) hat er 290 anderen Psychotherapeuten 15 Fragen |ber Dngste beim Umgang mit lebensm|den Patienten vorgelegt. Die grvsste Angst (3,34 auf der Skala von 0=keine Angst bis 5=ganz schlimm) war "Angst vor den Konsequenzen eines Patientensuizids", sprich "Strafe". Er schreibt weiter:
# Das hohe Ausmass dieser Angst m|sste insofern |berraschen,
# als bisher in Deutschland kein Psychotherapeut wegen
# eines Kunstfehlers verurteilt worden ist. Diese Tatsache
# ist jedoch unter Therapeuten kaum bekannt.

Lustig, nicht war? (Einmal abgesehen von der sehr merkw|rdigen Verwendung des Wortes "Kunstfehler") Wer also wegen Suizid-Tendenzen unfreiwillig stationdr eingewiesen wird, weiss damit, dass dies in der Hauptsache wegen irrationalen gruppendynamischen Dngsten unter der Klapsdoktorschaft geschehen ist.

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Diverse Infos / Abk|rzungen
 AD            Anti-Depressivum
 a.s.h         die englischsprachige newsgroup alt.suicide.holiday
 a.s.d         nicht alt.suicide.discussion, sondern alt.support.depression :(
 back-up       alternative Zweitmethode
 Combo         gleichzeitige Anwendung zweier verschiedener Methoden
 CO            Kohlenmonoxid (und weitere chemische Abk.: KCl, NO2 etc.)
 do-gooder     wohlmeinender Schvnschwdtzer, Lebensvergvtzer und -missionar
 gOD           die perfekte OD ;) (s.u.)
 KCN           Kaliumcyanoferrat = Zyankali
 LD            "lethal dosis" - tvdliche Dosierungsmenge
 MD            "medical doctor" - Arzt
 methods-FAQ   Sammlung mvglicher Suizidarten
               (http://ash.xanthia.com/methods.html)
 NDE           "near death experience" - Grenzerfahrung am Rand des Todes
 OD(ing)       "overdosis"/"overdosing" - \berdosierung von Medikamenten
 offen          neudeutsches Verb zu "to (be) off"4weggehen, aus sein4
 OTC           "over the counter" - nicht verschreibungspflichtig
 plastic-bag   effektivitdtssteigernde Plastikt|te um die Atemwege bei ODing
 prozac        in den USA hdufig verabreichtes Psychopharmaka ("Gl|ckspille")
 Selbstmord    altert|mlich f|r Freitod, Suizid :)
 Suiziddr      "der Mensch, der das Projekt des Freitodes in sich trdgt"
               (J.Amery)
 Tabs          Tabletten
 Tod           Tag Ohne Dauer :)
 .22           Waffenkaliber im amerik. Zollmass (Kaliber=Geschossdurchmesser)

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Gedanken / Psychotherapie

Falls euch interessiert, wie die "Gesunden" uns betrachten, schaut euch http://members.aol.com/suicidepsy an. Psychotherapeutischer Nonsens, der vordergr|ndig Verstdndnis heuchelt, aber zwischen den Zeilen eiskalt die stationdre Zwangseinlieferung empfiehlt ! :-( :-( :-( Wdrt ihr verdammten Gvtzendiener des Lebens nicht schon tot, m|sste man nachhelfen...

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Gedanken / Psychotherapie

Interessant ist, dass dieser Mensch in der Umfrage unter seinen Kollegen auch eine Rubrik hatte mit in etwa dem Titel "Hast du Angst vor beruflichen Konsequenzen, wenn ein Patient Selbstmord begeht?"

Es ist also gar nicht die persvnliche Fiesheit des Gvtzendieners, sondern der Gvtze ist real (wenn auch in abstrakter Form, nach dem Motto: die Gesellschaft ist immer schuld) und erwartet, dass seine Diener ihm dienen.

Mit deinen Freunden und Angehvrigen verhdlt es im Prinzip genauso wie mit deinem Psychotherapeuten (falls du einen hast oder hdttest), wenn du unmissverstdndlich erkldrst, dass du dich umbringen wirst (nicht nur willst), dann erwarten wiederum die nicht suizidalen Freunden und Angehvrigen (sprich: die Gesellschaft bzw. die Gvtzen- diener) dass dein Freund interveniert. Wer das in einem solchen Fall nicht tut, kvnnte theoretisch sogar wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt werden. Und weil das so ist, wird eben die m|ndliche Erkldrung "Ich werde mich umbringen" als Hilferuf und Aufforderung zur Intervention angesehen.

So sieht das auch dieser spezielle Goetzendiener, der auf seiner Webseite schreibt (zitiert aus dem Geddchtnis): "Da der Patient zu mir gekommen ist, sucht er Hilfe, und das berechtigt mich zum Handeln", womit nat|rlich die stationdre Zwangseinlieferung gemeint ist.

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Gedanken / Psychotherapie

Vielleicht sollte man, bevor man sich in psychiatrische Behandlung begibt, vom Psychiater eine schriftliche Erkldrung verlangen. Diese Erkldrung kvnnte beinhalten, dass der Psychiater einen Freitod akzeptieren kann und dass keine Zwangseinlieferung vorgenommen wird. Gibt es schon Erfahrungen mit solchen Erkldrungen ? Habt ihr Ideen dazu ?

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Gedanken / Psychotherapie

ich w|rde meinen Kopf verwetten, dass a) kein Psychiater bereit ist, dir so eine Erkldrung zu unterschreiben und b) falls er es doch tut, die Erkldrung im Ernstfall nicht das Papier wert ist. Wahrscheinlich wdre es aber juristisch im Prinzip mvglich, dass man seinem Psychotherapeuten (oder was auch immer) erkldrt, sich umzubringen, und dieser dennoch nicht gezwungen ist zu intervenieren.

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Gedanken / Philosophisches

Manchmal stelle ich mir mein Leben wie ein riesiges Theaterst|ck vor. Ich bin dabei die Hauptperson und spiele mein Leben nach einem grossen Spielplan. Alles ist vorgegeben, ich kann nicht aus meiner Rolle ausbrechen. Alle anderen Menschen, denen ich begegne, halten sich an die selben Regieanweisungen. Mehr noch, sie sind ein St|ck weiter am Regisseur: sie spielen f|r mich. Alles ist nur f|r mich ge- macht. Die B|hne hvrt hinter jeder Ecke, hinter jeder geschlossenen T|re auf. Die Kulissen werden just im richtigen Augenblick f|r mich bereitge- stellt. Ich spiele ein riesiges Spiel, und kenne doch die Spielregeln nicht. Ich w|rde so gerne mal hinter die Kulissen schauen, mal den Vorhang fal- len lassen, "Schnitt!" rufen. Ich mvchte die B|hne verlassen.

Ich weiss, diese Vorstellung hvrt sich ziemlich egoistisch an. Schliesslich passiert alles nur f|r mich. Aber ich bin doch einsam in dieser Welt. Ich kann nur den Text reden, der mir vorgegeben ist, nur die Beziehungen leben, die vorgeschrieben sind. Jede scheinbare Eigeninitiative kommt doch gar nicht von mir selbst. Erst wenn ich meinen Buehnentod gestorben bin habe ich Einblick in das Drehbuch, erst dann kann ich mich mit den anderen Schauspielern frei unterhalten. Komisch, jetzt merke ich erst wie sehr dieses Bild das widerspiegelt, womit ich jahrelang erzogen worden bin: In meine Vorstellung ist das Leben nach dem Tod eingebaut.

Wenn ich andrerseits an meinen Freitod denke, dann passt das gar nicht mehr in das Bild. Denn ich will mich ja dem Leben entziehen, ohne dass das vorge- sehen war. Ich will die erstaunten Gesichter sehen, die Verwunderung und das Entsetzen. Und wieder sehne ich mich nach einer letzten Station hinter dem Tod. Ich will eine Reaktion hervorrufen (und erleben), die ich selbst provoziert habe. Nicht blose Regie- anweisungen. Ich will runter von der B|hne, ich will das Spiel vom Zuschauerraum aus betrachten. Habt ihr dhnliche Gedanken?

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Gedanken / Philosophisches

[Ausschnitte aus meiner Gedankenniederschrift - vvllig irrelevant]

- Leben ist nur ein Gut, wenn man es will. Am Gvtzen Leben hdngen nur Menschen, die nicht transzendieren kvnnen. Also fast alle.

- Der einzige Trost des Lebens ist, dass man weiss, sterben zu kvnnen.

- An meinem Todestag lasse ich eine Festschrift herausgeben, an dessen Titel meine Freunde, die ich nicht habe, sich nicht den Kopf zerbrechen sollen.

- Keiner weiss warum er glaubt, denkt, und doch machen sie weiter. Mit oder ohne Hoffnung. Wer das Leben erfunden hat, gehvrt selbst dazu verdammt.

- Nur wenn ich meinem inkarnierten Selbst das Angesicht wegblase kann ich das Leben erblicken.

- Ich wollte nie in der Zeit sein, Spuren zu hinterlassen ist mir zuwider. Ideal: Leben gleich einem Wolkenspaziergang. Informationslos zu sein. An der Geschichte vorbei.

- Aus Unlust am Leben sterben ist gewvhnlich, ich will es aus Rache an ihm tun.

- Sabot Round aus einer billigen 12/70er, das eigentlich f|r eine Sau bestimmt war, soll den Matsch dreimal um den Kosmos schleudern.

- Wenn ich mit meinem Fuss |ber meinen Kopf kdme, w|rde ich mich austreten wie einen Wurm.

- Schvpfer, du vermaledeite Drecksau ! Wenn ich dich erwische, mache ich dich lebend.

- Es gibt keinen Grund, dem Leben zu erkldren, warum man es nicht mag.

- unnvtiges [Versuch einer Erkldrung]
Ich habe bewusst meinen kvrperlichen Teil zum biologischen Leben unfdhig gemacht. Dies schien mir der logische Schritt meiner festen \berzeugung, dass mit der Beendigung des biologischen Lebens eine Fortexistenz in einer anderen, m.M.n. besseren Kategorie geschieht.

- Warum wohl hat der menschliche Kvrper zig AUS-Schalter ? mein Alptraum wdre, ein Regenwurm zu sein: zerschnitten fortexistieren zu kvnnen (und zu m|ssen)

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Gedanken / Philosophisches

> Je nach dem wie spdt man meinen Leichnam findet, bin ich auch
> schon stdrker mit der Natur eins. Ist doch ein netter Gedanke,
> oder ?
Wenn man die Natur mag, ja. Eigentlich ist sie aber ein ddmonisches Konzept voller Bosheit, das unendliches Leid verursacht und letztend- lich f|r die ganze Scheisse hier verantwortlich ist.

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Gedanken / Philosophisches

Die Vorstellung von der Welt als B|hne, die nur f|r mich existiert, kam mir auch schon oft in den Sinn, wenngleich ich sie meist schnell wieder verworfen habe. Im Grunde tendiere ich eher zum Gegenteil: Die eigene \berfl|ssigkeit erkennen, sich als unbedeutendes Detail in der Geschichte, der Evolution, des Universums identifizieren. Gerade- zu liebe ich es, wenn ich solchen Gedanken verfalle, und mir stdndig meine Selbsttvtung als einzige Konsequenz vorstelle. Diese Denkart jedoch verf|hrt mich regelmdssig dazu, mich wieder ein St|ck mit dem Leben zu versvhnen. Die Menschen hasse ich weiterhin, doch ent- decke ich Gef|hle f|r die Natur, f|r Literatur und Musik. \ber- menschliche Dinge, ausserhalb des Alltags. Manchmal sehe ich neben dem Selbstmord eine zweite Alternative: Das Blockhaus in der Einsam- keit. Einsiedlertum oder Tod. Mal schaun, welchen Weg ich wdhle...

\brigens habe ich die Vermutung, dass die deutschen Suizid-Zahlen absolut verfdlscht sind. Viele (Not)Aerzte verschleiern Freitode, nicht zuletzt auf Bitten der Angehvrigen, medizinisch. Viele ver- suchte Selbstmorde enden nach dem Krankenhaus nicht in der Psychia- trie, sondern wieder zuhause. Vffentlich ist Suizid ein Tabu, wird in Zeitungen z.B. nur im Fall von Amok-Taetern oder Ber|hmtheiten erwdhnt, obgleich sonst jeder Blechschaden mit Bild im regionalen Teil steht. Ich persvnlich gehe von einer Suizid-Rate von bis zu 5% aus. Vielleicht erliege ich aber auch einem Zerrbild, weil Frei- tod in meiner Umgebung ein sehr hdufiges Phdnomen ist.

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Gedanken / Philosophisches

Kennt jmd. von euch das Gef|hl, wenn man mit dem R|cken zur Fahrrichtung im fahrenden Bus/Zug sitzt ? Man schaut aus dem Fenster und die Wirklichkeit bewegt sich von einem weg. So genial muss der Suizid sein !

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Gedanken / Nahtoderlebnis

> Unter hunderttausend Buchtiteln findet sich kein einziger, der po-
> sitive Nahtode schildert
Ich hatte vor zwei bis drei Jahren ein Buch namens "Leben nach dem Tode" von einem amerikanischen Psychologen gelesen, in dem etliche Faelle von Nahtod-Erlebnissen geschildert wurden, durchweg positiv (wenn ich mich aber richtig erinnere, wollten die Leute darin nach ihrem Erlebnis immer noch so lange wie moeglich weiterleben, mmmh). Auch an anderer Stelle bin ich schon mehrfach ueber aehnliche Literatur (und Fernsehberichte) gestolpert. Einen diesbezueglichen Medienkodex halte ich fuer recht un- wahrscheinlich (nichtsdestotrotz jedoch denkbar), wobei es aber auch an- dere Dinge gibt, ueber die sehr einseitig berichtet wird, z.B. Drogen, was sich aber langsam zu aendern scheint. Das spiegelt eben einfach die Vorurteile und das Quotenbewusstsein der Medienmacher wieder.

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Gedanken / Nahtoderlebnis

>wenn ich mich aber richtig erinnere, wollten die Leute darin nach ihrem
>Erlebnis immer noch so lange wie mvglich weiterleben, mmmh)
Eine recht interessante Erkldrung f|r diesen Widerspruch geht ungefdhr so:
Nahtod-Erlebnisse kommen oft zustande, wenn sich die betreffende Person zum Zeitpunkt des klinischen Todes in der Notfall-Abteilung eines Krankenhauses befindet oder dort ankommt, denn sonst bleibt die Person tot und kvnnte nichts erzdhlen. Sie ist also von einem Haufen Leuten umgeben, die rumschreien, ihr vielleicht Schlduche in alle mvglichen und unmvglichen Kvrpervffnungen schieben und ein paar Injektionen verpassen usw. Deswegen sind Nahtod-Erlebnisse hdufig alptraumartig negativ, die ganz wenigen, die das zugeben, sagen etwa, die hdtten hvllische Ddmonen (in Wahrheit das Rettungspersonal) gesehen die sie gierig begrapscht haben und untereinander getuschelt haben was sie mit dieser frischen Seele anstellen werden. Die religivsen Personen, die so ein negatives Erlebnis nicht als bedeutungslosen Fiebertraum, sondern als spirituelles "wahres" Erlebnis betrachten, kvnnen es gegen|ber ihren Mitmenschen niemals zugeben, denn sie w|rden von ihren (genauso religivsen) Freunden k|nftig wie Aussdtzige gemieden. ("der/die ist der Hvlle geweiht") Deswegen deuten sie ihre Erlebnisse um und erzdhlen dann die bekannten Stereotypen.

Die Theorie stammt von jemandem (auch ein amerikanischer Psychologe vermutlich, Name weiss ich nicht, war mal im TV), der selbst ein solches negatives Nahtod-Erlebnis hatte, und dann Leute mit positiven und Leute mit negativen Nahtod-Erlebnissen befragt hatte.

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Gedanken / Nahtoderlebnis

Die angegebene Erkldrung ist tatsdchlich interessant, nur beginne ich mich langsam zu wundern, ob ich wirklich der einzige bin, der fast nur positive NDEs kennt. Aber wie Du schon sagtest, die Erlebnisse werden mvglicherweise umgedeutet, womit ich mir aber nicht den Eifer und die \berzeugung, den die (mittlerweile gekillfileten) Leute aus alt.*.nde-experience k|rzlich in a.s.h. an den Tag legten, erkldren kann. Whatever, f|r mich bleiben NDEs durch Hormonaussch|ttung erzeugte Illusionen - IIRC soll Ketamin sehr dhnliche Visionen hervorrufen.

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Gedanken / Gr|nde

Aus alt.suicide.holiday, von attn@hotmail.com "10 WRONG reasons to commit suicide" (28.05.98) [\bersetzung durch mich]

Zehn schlechte Gr|nde, sich selbst zu tvten

10.Mein(e) Freund(in) hat mich verlassen.
- Ach komm, es gibt genug andere Jungs/ Mddchen, du wirst sicher eine(n) neue(n) Freund(in) finden. Wenn nicht, hol dir einen runter.

9. Ich hab meinen Job verloren.
- Es ist nur ein Job. Willst du etwa wegen deines Chefs sterben ?

8. Ich bin pleite.
- Toll, dann brauchst du auch keine Schulden mehr zur|ckzuzahlen.

7. Ich kann meine Familie nicht erndhren.
- Genausowenig kannst du es, wenn du tot bist.

6. Ich habe meine Pr|fungen nicht bestanden.
- Pr|fungen sind Erfindungen der Gesellschaft, um Druck auf dich auszu|ben. Wenn du das zuldsst, wirst du geradewegs in ihre Falle laufen.

5. Ich habe keine Freunde.
- Leg dir einen Hund zu.

4. Ich bin zu fett/d|nn/hd_lich (oder was auch immer) und die Menschen mvgen mich nicht. Geschweige denn, dass ich jemanden finde, der mit mir Sex haben will.
- Mit Geld kannst du dir Sex kaufen. Hast du kein Geld, benutze deine Hdnde.

3. Ich will den Todes-Kick erleben.
- Erstmal tot, wirst du gar nichts erleben.

2. Ich hasse meine Eltern/Frau (oder wen auch immer) so sehr. Wenn ich tot bin, wird sich diese Person f|r den Rest ihres Lebens schuldig f|hlen.
- Rache ist wirklich s|ss, besonders geniessen kannst du sie, wenn du im Grab liegst. Und f|nf Tage spdter sind alle Schuldgef|hle eh vergessen.

1. Ich habe Akne.
- Wenn du jetzt stirbst, wird die Akne alles sein, was im Geddchtnis der Anderen von dir zur|ckbleibt. Heile sie erst, bevor du dich tvtest.

Zehn GUTE Gr|nde, sich selbst zu tvten

10. Das Leben ekelt mich an.
9. Es passiert nur Scheisse um mich herum.
8. Die verrinnende Zeit macht mir Angst.
7. Ich habe alle Menschen satt.
6. Ich lebe schon 20 Jahre, das ist lange genug.
5. Ich bin vvllig durchgeknallt, wenn ich mich nicht selbst tvte, bringe ich noch andere um.
4. Ich bin krank, und mein Weiterleben verschwendet nur Zeit und Geld anderer Menschen.
3. Ich konsumiere zu viel. Ich mvchte die Umwelt retten.
2. Die Welt ist |berbevvlkert. Ich mvchte zur Lvsung des Problems meinen Beitrag leisten.
1. Alle genannten Gr|nde treffen zu.

Anmerkung von mir:
Ich denke, jeder hat das Recht wegen seiner ureigenen Probleme zu sterben; und seien es aus der Aussenperspektive gesehen noch so banale Gr|nde (zB. Angst vor Spinnen). Nur, ein wahrer Frei-tod ist es IMO nicht. Insofern stimme ich mit dem Posting vvllig |berein.

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Gedanken / Gr|nde

>4. Ich bin zu fett/ d|nn/ hdsslich (oder was auch immer) und die
> Menschen mvgen mich nicht. Geschweige denn, dass ich jemanden finde,
> der mit mir Sex haben will.

Ich vermute, dass das in Wahrheit der Hauptgrund f|r die meisten "SWM (single-white-male), Ende 20"-Lebensmueden ist, mich eingeschlossen :-( Sonst noch Gr|nde (f|r mich):

3) ich bin m|de und w|rde gern f|r eine Ewigkeit tief und traumlos schlafen.

2) ich kann mich nicht erinnern, mich f|r eine unausgereifte Fleischmaschine als Testpilot freiwillig zur Verf|gung gestellt zu haben.

1) wenn ich bereit zum Abgang bin, nimmt das allen Druck weg. Ich kann sagen: Ok, mir geht's schlecht, aber auf gar keinen Fall wird es mir noch schlechter gehen als jetzt. Das nat|rlich nur, wenn ich es wirklich ernst meine, und nicht in Wirklichkeit noch(?) viel zu sehr am Leben hdnge.


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