Die hier zusammengetragenen Informationen wollen dem Neueinsteiger in Sachen 'finalem Bang' einen ersten Ueberblick geben. Es geht um die Effektivitaet und Problematik verschiedener Waffenarten fuer einen erfolgreichen Suizid. Dabei ist die deutsche Gesetzeslage zugrunde gelegt. Fuer Eilige das Wesentliche vorab:

WBK-pflichtige Schusswaffen

frei erhaeltliche Schusswaffen (fuer Volljaehrige)

• Schreckschusswaffen: voellig unsicher --
  Diese Teile sind nur aus Spritzguss hergestellt. Verschiesst man damit "scharfe" Munition, ist die Wahrscheinlichkeit, dass euch das Teil in der Hand explodiert und euch einzelne Splitter unangenehm (aber nicht lebensgefaehrlich) verletzen, sehr hoch. Unbedingt abzuraten !
  Die vorgesehene Knall-, Reizgas- oder Leuchteffekt-Munition besitzt natuerlich keinerlei Projektil. Von daher ist einzig der entstehende Druck bedrohlich. Es sind toedliche Faelle von (am Kopf) aufgesetzten Schuessen bekannt, ebenso aber auch Verbrennungsopfer 3.Grades. Ich kann euch nur bitte, diesen Unfug sein zu lassen.
  
  Es haelt sich beharrlich die Behauptung, ein Schreckschuss in den mit Wasser (besser: Whisky) gefuellten Mund braechte den Kopf durch Ueber- druck zum Zerbersten. Konkrete Faelle sind mir nicht bekannt. Ich halte diese Methode fuer eine nette Theoretisiererei, aber in der Praxis scheint es mir wahrscheinlicher, dass einem das Trommelfell platzt und in der Mundhoehle irreparable Schaeden zurueckbleiben. Intravenoese Ernaehrung fuer den Rest eures sog. "Lebens" ist wahrscheinlich.
  
  Lasst es bitte auch sein, Schreckschusswaffen "scharf" zu machen. Wie immer du das auch anstellen willst (zB. durch Laufdurchbohrung ?), Schreckschusswaffen bekommst du nicht mal mit Senf scharf ;) Ich kann nicht oft genug davor warnen, dass dich diese Spritzguss- Pumpen zum lebenslangen Pflegefall machen koennen ! Schon mal als solcher einen zweiten Selbstbeendigungsversuch probiert ? :-(
  
• Armbrust: theoretisch: ja, praktisch: ? --
  Betrachtet man die enormen Geschossenergien, die zB. moderne Compound- Boegen erreichen, scheint es mir durchaus moeglich, sich mit einem spitzen Pfeil das Ende zu geben. Leider habe ich noch von keinem Versuch damit gehoert. Meldet sich jemand freiwillig als Probant ?
  
• Vorderlader: brauchbar, aber unmoeglich --
  Die wenigsten werden diesen altertuemlichen Schusswaffen allzuviel zutrauen. Zu Unrecht, sie sind oft grosskalibrig, man kann die Ladung nach eigenem Gusto anfertigen und sie machen durchaus einen ordentlichen Wumm. Es gibt nur ein klitzekleines Problem bei allem; womit naemlich soll man die Waffe laden ? Pulver in jeder Form ist leider nicht frei verkaeuflich, sondern erfordert einen Sprengstoff-Erlaubnisschein. Diesen bekommt man nur nach Antrag, Schulung und weiteren komplizierten Klauseln (bei Interesse bitte nachfragen).
  
  Dringend moechte ich davor abraten, Schwarzpulver aus Silvesterboellern zu kratzen und als Treibladung zu verwenden. Du waerst nicht der erste, der sich durch unfachmaennisches Herumwerkeln mit Schiesspulver zum lebenslangen Toupetraeger versengt...

WBK-pflichtige Schusswaffen

• 4mm-Waffen: auch "scharfgemacht" untauglich --
  Die grossen Waffenhaendler bieten beinahe jede Originalwaffe mit veringertem Laufdurchmesser (zB. 4mm statt 9mm) an. Die Waffe ist noch schussfaehig, allerdings natuerlich nur mit der entsprechend klein- kalibrigeren Munition. Diese 4mm-Waffen benoetigen zwar eine WBK (Waffenbesitzkarte), diese wird aber jedermann ohne Beduerfnispruefung ausgestellt. Mein Rat ist allerdings, die Finger von all diesen "kastrierten" Waffen zu lassen. Der Gesetzgeber schreibt den Waffenhaendlern vor, dass der Rueckumbau durch handelsuebliche Werkzeuge nicht moeglich sein darf. D.h. man braucht neben einer grossen Portion Fachwissen (am besten eine abgeschlossene Lehre als Buechsenmacher) professionelles Werkzeug.
  Uebrigens, die Leistungskraft solcher 4mm Waffen entspricht der eines Luftdruckgeschosses, also so gut wie nichts (genau deshalb braucht man ja keine richtige WBK). Sie hat zwar eine Kugel, aber die wuerde schon beim ersten Auftreffen auf einen Knorpel schlapp machen. Also bitte auch nicht unmodifiziert auf sich selbst richten.
  
• Pistole/Revolver: brauchbar, wenn Kaliber, Munition und Erfahrung stimmen -- Von Kalibern unter 9mm/.38 ist abzuraten. Zuviele Faelle sind bekannt, in denen .22 lfB Patronen hoechst unangenehme Verletzungen OHNE Tod hervorriefen. Teilmantelgeschosse sind stets vorzuziehen. Sie spreizen sich beim Auftreffen auf und verursachen so einen groesseren Wundkanal.
  Generell gilt: Wer mit grosskalibrigen Pistolen/Revolvern rumhantiert, muss wissen was er tut. Die meisten Fehlversuche werden mit Pistolen/ Revolvern gemacht. Leider ueben die wenigsten den Umgang und das Schiessen vor dem finalen Abzug. Daher schaetzen sie die Wucht beim Schuss und den Rueckschlag voellig falsch ein. Hat man nicht gelernt, richtig abzuziehen, wird der Lauf beim Schuss seitlich abneigen, und man schiesst sich ein Loch in die Backe, aber nicht ins Hirn.
  
• Gewehr: s. Pistole/Revolver -- Hier gilt das oben gesagte. Entscheidenter Vorteil eines Gewehrs ist der lange Hinterschaft. Dieser laesst sich gut an eine Wand anlehnen bzw. irgendwo einklemmen, so dass seitliche Abzugsfehler kaum passieren koennen.
  
• Schrotflinte: die ideale Waffe -- Eine Flinte vereint alle Vorteile in sich. Das Flintenkaliber 12 entspricht 18,5mm, also ueber das Doppelte einer 9mm Pistole ! Von daher ist auch das kleinste Flintenkaliber noch mehr als ausreichend. In einer Schrotpatrone sind - je nach Schrotstaerke - 3 bis 300 Kugeln. Das steigert die Chance, dass eine davon lebenswichtige Gehirnteile trifft enorm. Zudem ist die Fehleranfaelligkeit bei der Handhabung -s.Gewehr- geringer. Alles in allem DIE Wahl.
  
  [Ganz vorzueglich eignet sich natuerlich auch Sprengstoff. Aber bitte kein Schwarzpulver aus Neujahrsboellern benutzen, das gibt nur Verbrennungen dritten Grades. Eine Handgranate oder Plastiksprengstoff ist der Flinte mehr als ebenbuerdig (in Effektivitaet aber leider auch in der Beschaffungsproblematik).]

-Mr. Lebensekel