"This is something I must do myself, unfortunately. No one can pull the trigger for me. If I really want it to happen, then it will. Must be strong."
Ich bin bei Leibe kein Waffennarr oder Anhänger des Waidwerkes (ganz im Gegenteil). Trotzdem kommt man nicht umhin, sich mit Waffenmagazinen und Büchern zur Jagd zu beschäftigen. Schließlich bekommt man von Pazifistenvereinigungen nicht die gewünschten Infos.
Die folgenden Texte zur technischen Seite habe ich ziemlich kreuz und quer aus
verschiedenen Quellen bzw. Büchern zusammengetragen. Manches ist frei übertragen,
manches wortwörtlich übernommen. Viel Spaß.
D i e F l i n t e
Unter einer Flinte versteht man ein Gewehr mit einen oder mehreren glatten Läufen für den Schrotschuß. Je nach Anordnung der Läufe unterscheidet man
....einläufige Flinten als a) Einzellader (Kipplaufwaffen) b) Mehrlader (Selbstladeflinten oder Repetierer: Pump-Guns),
...Doppelflinten (Einzellader)
....Bockdoppelflinten (Einzellader)
Neben der Jagd und dem Jagdlichen Schießen nach der Schießvorschrift des Deutschen Jagdschutz-Verbandes werden Flinten beim sportlichen Schießen nach der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes auf Wurftauben aus Asphalt (nicht "Ton"-tauben) verwendet. Man unterscheidet zwei Disziplinen:
Das Skeet(schießen) und das Trap(schießen).
Beim ersteren werden hauptsächlich Bockdoppelflinten, daneben Selbstladeflinten und Doppelflinten verwendet, beim letzteren fast nur Bockdoppelflinten.
Das Kaliber der Sportflinten ist meist 12/70, es ist das von der Sportordnung als Höchstkaliber für Skeet und Trap zugelassene Kaliber. Die Zahl 70 bedeutet: Die Hülse der Patrone hat im abgeschossenen Zustand eine Länge von 70 mm.
In nationalen Skeet-Wettbewerben der U.S.A. und daher auch bei Skeet-Wettkämpfen der Rod&Gun Clubs in Europa sind u.U. kleinere Kaliber vorgeschrieben, nämlich Kaliber 20, Kaliber 28 und Kaliber 36 (= .410).
S c h r o t p a t r o n e n
1. Verwendung
a) In Jagdflinten
b) In Sportflinten für das Wurftaubenschießen (Trap und Skeet)
2. Bezeichnung der Munition
Durch zwei Zahlen, z.B. 12/70 Dabei bedeutet die 1.Zahl: das Kaliber und die 2.Zahl: die Länge der Hülse im abgeschossenen Zustand in mm) Gebräuchlich sind a) für die Jagd die Kaliber 12/70, 16/70 und 20/70, daneben 12/65, 16/65 und 20/65. Achtung: Jede Waffe darf nur mit den passenden Patronen geladen werden. Die Verwendung einer Patrone mit der Hülsenlänge 65 mm in einer Waffe gleichen Kalibers für Patronen der Hülsenlänge 70mm ist ungefährlich; das Umgekehrte gilt dagegen nicht! Hinweis: Die Munitionsindustrie stellt seit einiger Zeit Hülsen in der Länge 67,5 mm her, die aus Waffen mit Patronenlager 65 und 70 mm Länge verschossen wer-den können. (Hülsenwand max. 0,6mm) b) für das sportliche Schießen. überwiegend Kaliber 12/70
Für die Waffe bedeutet:
Kaliber12: Laufdurchmesser 18,2 mm
Kallber16: Laufdurchmesser 16,8 mm
Kaliber20: Laufdurchmesser 15,7 mm
Kaliber36: Laufdurchmesser 10,2 mm
Kaliber28: Laufdurchmesser 13,8 mm
Laborierungen
Die Schrotladung besteht aus einer großen Zahl von Bleikugeln bestimmten Durchmessers. Da das Gesamtgewicht der Schrotladung begrenzt ist (höchstens 36 g), enthält eine Patrone mit Schroten größeren Durchmessers weniger Körner als eine Pa-trone mit Schroten geringeren Durchmessers. Je nach den Gegebenheiten (Art den Wildes, Jahreszeit, Entfernung des Wildes, Würgebohrung des Flintenlaufes) werden Patronen mit Schrotkörnern bestimmten Durchmessers verwendet. Die Angabe über die Schrotstärke wird nach Durchmesser und Nummer auf den Schlußscheibchen aufgedruckt (bei Bördelversch1uß), oder auf der Hülse angegeben (bei Sternverschluß). Es bedeuten:
Nr. 1 die Schrotstärke 4 mm
Nr.
2
3,75 mm
Nr.
3
3,5 mm
Nr.
4
3,25 mm
Nr.
5
3 mm
Nr.
6
2,75 mm
Nr.
7
2,5 mm
Nr. 7
½
2,41 mm
Nr.
8
2,25 mm
Nr.
9
2 mm
(Deutsche, französische und U.S. Bezeichnung )
Für die durchschnittliche Körnerzahl gilt (Beispiel "Waidmannsheil-Patr.")
Gewicht Schrotladung Kaliber Körneranzahl bei Kornstärken von:
in g 2 1/2 3 3 1/2 4 mm
25,5
20/65
280 162
100 68
26,5
20/70
290 170
105 71
28,5
16/65
315 18O
114 77
31,5
16/70
335 195
122 82
34,5
12/65
368 213
134 90
35,5
12/70
390 225
142 95
a) Die Schrotladung von Jagdschrotpatronen beträgt demnach zwischen ca. 25 g und ca.
36 g, doch sind Überschreitungen nach beiden Richtungen möglich. Die Geschwindigkeit der
Schrotladung beträgt anfangs um 390 m/s; sie nimmt schnell ab, und zwar bei Schroten
kleineren Durchmessers schneller als bei solchen größeren Durchmessers, und beträgt in
einer Entfernung von 35 m bei Schrot von
2,5 mm Stärke ca. 190m/s
3
mm
210m/s
3,5
mm
225m/s
4
mm
235m/s
Die Bewegungsenergie der gesamten Schrotladung beträgt anfangs zwischen ca. 1900 J und ca. 2700 J. Auf das einzelne Schrotkorn entfällt der entsprechende Anteil. Der Gasdruck der Schrotpatronen beträgt höchstens und im Mittel im
Kal. 12 650 bar bis 450 bar
Kal. 16 650 bar bis 500 bar
Kal. 20 680 bar bis 550 bar
b) Für das sportliche Schießen auf Wurfscheiben läßt die Sportordnung ab 1.1.1993
nur noch Schrotpatronen zu, bei denen das Gewicht der Schrotladung 24 g nicht
überschreitet. Der Schrotkorndurchmesser ist außerdem auf maximal 2,50 mm begrenzt. Es
gilt also:
Kaliber: höchstens 12/70
Schrotkorngröße: höchstens 2,50 mm
Schrotladung: höchstens 24 g
Gasdruck: höchstens 650 bar
vo cirka 400 m/s
Eo cirka 1900 J.
Es werden verwendet:
Zweck Durchmesser der Schrote Bezeichnung der Schrote
Skeet 2,0
mm
Nr.9
Trap 2,25
mm
Nr.8 (T 8)
Trap 2,41
mm
Nr.71/2 (T 7)
Die Anzahl der Schrote beträgt:
Bei Nr.9 (2,0 mm): 510 Schrote,
bei Nr.8 (2,25mm): 360 Schrote,
bei Nr.7 ½ (2,41mm): 300 Schrote.
c) Um aus dem glatten Flintenlauf auch ein Einzelgeschoß verschießen zu können, konstruierte man Flintenlaufgeschosse. Es ist ein zylindrisches Bleigeschoß mit kegelförmiger Spitze, das am Boden fest mit dem Filzpfropfen verbunden ist. Die Treffgenauigkeit ist gering: Ein Streukreisdurchmesser von 20cm auf 50 m Entfernung ist noch gut.
Der Gasdruck darf die Werte für den Schrotschuß nicht überschreiten.
Es ergeben sich im Kaliber
12/70 16/70 20/70
Gewicht
30,7
27,2 23,8 g
vO (m/s) 495
450 455
E0 (J)
3760 2760
2470
v50(m/s) 350
330 330
E50(m/s) 1880
1480 1300
Reichweite des Geschosses:
Sie hängt stark von der Schrotkorngröße ab, dagegen nicht von der Würgebohrung des Flintenlaufes, wie man fälschlicherweise manchmal hören kann.
Im einzelnen gilt
a) für Jagdschrotpatronen:
Schrot 2 1/2 mm etwa 210 m
Schrot 3 mm etwa 250 m
Schrot 3 ½ mm etwa 300 m
Schrot 4 mm etwa 350 m
Höchstschußweite in ebenen Gelände bei einem Abgangswinkel von 25 Grad.
Rechnet man noch einen Sicherheitsfaktor ein, so kommt man auf die Faustregel: Schrotkorngröße in mm mal 100 = Höchstschußweite in m, z.B. 2,5 mal 100 = 250 m.
b) Für Schrote T 7, T 8, 9 :
Etwa 210 m in ebenem Gelände bei Abgangswinkel 25 Grad
c) Für das Flintenlaufgeschoß:
Etwa 1000 m bis 1400 m bei 20-30 Grad
Horizontalschußweite:
Von 100 m bis 175 m (für Randschrote)
Steighöhe
Etwa 120m bis 210 m (je nach Schrot-korngröße)
Streuung:
Die seitliche Streuung der Geschosse beim Auftreffen auf Hindernisse hat naturgemäß beim Schrotschuß besonde-re Bedeutung: sie kann nämlich trotz aller Vorsichtsmaßregeln kaum vermieden werden, bei einem Treffer der Wurftaube ist sie sogar ganz und gar unvermeidlich. Man denke also stets daran: Die Schrote können seitlich bis fast zur Höchstschußweite gestreut werden!
Längenstreuung:
Darunter versteht man die Tatsache, daß die Schrotgarbe aufgrund unterschiedlicher Geschwindigkeit der Schrote in der Schußrichtung auseinandergezogen wird. Die Längenstreuung steigert sich mit zunehmender Flugstrecke und beträgt jeweils etwa ein Zehntel der Flugstrecke, auf 35 m also 3,5 m.
Breitenstreuung:
Darunter versteht man die seitliche Ausdehnung der Schrotgarbe, bedingt durch die Einflüsse, denen die Schrote im Lauf und während des Fluges ausgesetzt sind. Die Breitenstreuung erstreckt sich kreisförmig um die Richtung der mittleren Flugbahn der Schrote und vergrößert sich progres-siv mit zunehmender Flugweite. Sie beträgt
in 10m Entfernung 0,7m
in 20m Entfernung 1,5m
in 30m Entfernung 2, 5m
in 40rn Entfernung 3, 8m
in 60m Entfernung 7,0m
in 80m Entfernung 11,0m
in 100m Entfernung 17,0m
in 120m Entfernung 26,0m
in 140m Entfernung 38,0m
in 160m Entfernung 58,0m
in 180m Entfernung 80,0m
maximaler Streukreisdurchmesser.
Wirkungsweise:
Zone I ( bis etwa 12 m): Die Schrotladung ist noch zusammengeballt und hat eine verheerende Wirkung, die große Wunden und Verstümmelungen, ja den Tod verursacht.
Zone II ( bis etwa 50 m): Die Schrote haben noch eine gute Durchschlagskraft und können erhebliche Verletzungen bewirken.
Zone III (bis etwa 210 m): Die Durchschlagskraft der Schrote hat so weit nachgelassen,
daß sie von Kleidungsstücken oder Muskelpartien aufgefangen werden. Augen etc. können
noch verletzt werden.